Nach den Wohnungen kommt näcnster Preisschub:
Preise für Einfamilienhäuser steigen
von Gerhard Rodler
Während die Zahl der verkauften Einfamilienhäuser nahezu stabil blieb (11.600), stiegen die erzielten Preise im Vorjahr weiter, nämlich um rund 3 Prozent - aber um mehr als ein Fünftel mehr als noch 2012.
Ein einzelnes Einfamilienhaus war den neuen Eigentümern im Österreichschnitt 208.229 Euro wert, um 6.009 Euro oder +3,0 Prozent mehr als 2015 oder +21,2 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren.
„Die Wertsteigerung bei Einfamilienhäusern war im Vergleich zu anderen Immobilientypen geringer. Das ist u.a. darauf zurückzuführen, dass der preistreibende Faktor der Geldanlage und Spekulation wie bei Wohnungen und Grundstücken nahezu vollkommen wegfällt“, erklärt RE/MAX-Chef Bernhard Reikersdorfer, der diese Zahlen heute Vormittag veröffentlichte.
„Der Einfamilienhäuser-Markt in Österreich war in den letzten Jahren im Vergleich zu den Eigentumswohnungen immer wesentlich ruhiger und konstanter. Entgegen so mancher Befürchtung, dass 2015 ein einmaliges Hoch war, hat der Preis für Einfamilienhäuser weiter angezogen und sogar unsere Prognose (+2,1 Prozent) von Ende 2015 noch übertroffen. Vor allem in Vorarlberg sind die Preise sehr stark gestiegen“, so Reikersdorfer weiter.
In Niederösterreich - dem größten Einfamilienhaus-Markt, wurden 2016 3.469 Einfamilienhäuser verbüchert. Das sind 30 Prozent des gesamten Einfamilienhaus-Marktes in Österreich und um +8,9 Prozent mehr als 2015.
Der Wert der verkauften Einfamilienhäuser lag bei 691 Millionen Euro und damit um 74 Millionen Euro über dem Vergleichszeitraum 2015. Der Zuwachs beträgt immer noch stolze +11,9 Prozent, aber trotzdem nur mehr gut ein Drittel vom Vorjahreszuwachs.
Im größten Bundesland mit den meisten Einfamilienhaus-Verkäufen ist auch die Preisschere zwischen den billigsten und den teuersten Einfamilienhäusern so groß wie in keinem anderen Bundesland: Der Preisunterschied beträgt mehr als das 3-fache zwischen dem billigsten und dem teuersten Viertel aller verkauften Einfamilienhäuser, in den anderen Bundesländern schwankt dieser Wert zwischen dem zwei bis zweieinhalbfachen.
„Diese Diskrepanz ist eine klare Folge für die bekannten regionalen Unterschiede.
Der Speckgürtel rund um Wien ist sehr hochpreisig, die Preise für Einfamilienhäuser im oberen Wald- und Weinviertel sind dagegen sehr günstig“, sagt Reikersdorfer.
Preise für Ferienimmobilien steigen:
Teurer Nebenwohnsitz
von Gerhard Rodler
Der deutsche Markt für Ferienimmobilen und Zweitwohnsitze befindet sich weiterhin im Aufschwung. Das zeigt der neue Engel & Völkers "Ferienimmobilien Marktbericht Deutschland". In der Analyse beleuchtet das Unternehmen 24 Standorte an der Nord- und Ostsee sowie in der deutschen Alpenregion. Datengrundlage sind die Angebotspreise für Ferienhäuser und Ferienwohnungen im ersten Quartal 2017. Ergänzend zum regulären Marktgeschehen betrachtet Engel & Völkers die aufgerufenen Höchstpreise für absolute Liebhaberobjekte in einzigartigen Lagen. Diese verfügen in der Regel über Seeblick oder Alpenpanorama und ihr Preis liegt weit über dem lokalen Durchschnitt. Ferienhäuser: Sylt, Tegernsee und Chiemsee bleiben die drei hochpreisigsten Standorte.
Die höchsten Angebotspreise für Ferienhäuser in Deutschland wies wie im vergangenen Jahr Sylt auf. Im Vergleich zu 2016 verzeichnete die nordfriesische Insel aber einen merklichen Preissprung: Für Ferienhäuser im Premium-Segment wurden im ersten Quartal 2017 bis zu 12 Millionen Euro aufgerufen (2016: 10 Millionen Euro). Dahinter folgen die beiden etablierten bayrischen Feriendestinationen Tegernsee und Chiemsee. Dort pendelten sich die Angebotspreise auf hohem Niveau ein, am Tegernsee bei bis zu 6 Millionen Euro und am Chiemsee bei bis zu 3,5 Millionen Euro. Für ausgesuchte Liebhaberobjekte, deren Preise sich aufgrund ihrer besonders exklusiven Lage und Knappheit vom übrigen Marktgeschehen abkoppeln, zeichneten sich an den drei Top-Standorten weitaus höhere Preise ab. Auf Sylt stieg der aufgerufene Kaufpreis für solche Ausnahmeobjekte im ersten Quartal 2017 auf 16,5 Millionen Euro (2016: 15 Millionen Euro). Damit lagen die Liebhaberpreise auf der Nordseeinsel rund ein Drittel höher als an den zweitplatzierten Standorten Tegernsee und Chiemsee. Hier blieb der Höchstpreis mit jeweils bis zu 10 Millionen Euro auf dem Stand des Vorjahres.