Aus RE wird Strabag Real Estate

Geschäftsführer Gerald Beck geht Ende März

Charles Steiner

Der Name Raiffeisen evolution ist seit dem Dreikönigstag nun endgültig aus dem Firmenbuch verschwunden - und auch eine der Führungspersonen wird das neu firmierende Unternehmen verlassen: Nachdem die Strabag, die zuvor 20 Prozent gehalten hatte, sämtliche Anteile der Raiffeisen evolution von der Raiffeisen/Uniqa übernommen hatte (der immoflash berichtete), ist das Unternehmen in die Strabag Real Estate aufgegangen. Wie aus dem Unternehmen gegenüber dem immoflash zu erfahren war, wird Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung, Gerald Beck Ende März aus dem Unternehmen aussteigen. Beck bestätigte das: „Ja das stimmt, ich werde ausscheiden. Die einzige Konstante im Leben ist schließlich die Veränderung“, sagte er am Telefon. Und: „Es ist alles offen, ich weiß noch nicht, wohin es mich ziehen wird.“ Sein Ausscheiden sei im Einvernehmen mit der Strabag vonstatten gegangen, wie Beck am betont. Aus einem Schreiben der nunmehrigen Strabag Real Estate geht hervor, dass der Unternehmenssitz in der Ernst-Melchior-Gasse 22 - zumindest vorerst - erhalten bleibt.
Damit wurde der finale Schritt für die Einverleibung der in den vergangenen Jahren immer kleiner gewordenen Raiffeisen evolution gesetzt. 56 Millionen Euro hatte die Strabag dafür bezahlt, zudem sah der Kaufvertrag die Einlösung von Gesellschafterdarlehen in der Höhe von 42 Millionen Euro vor. Ende September erklärte Strabag-Vorsitzender Thomas Birtel die Übernahme dahingehend, dass die Nachfrage nach Wohnimmobilien in den Ballungszentren Wien und Graz ungebrochen ist und die Strabag damit ihr Geschäftsfeld stärken kann.

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All-time-High bei Hotels

Investmentvolumen 2016 verdreifacht

Gerhard Rodler

Es hatte sich ja bereits im 1. Halbjahr das Vorjahres abgezeichnet: 2016 war ein absolutes Hotelinvestment-Rekordjahr.
Erstmals gab es in Österreich ein Transaktionsvolumen bei Hotelimmobilien von deutlich über 900 Millionen Euro - ein absolutes Rekordergebnis, welches den bisherigen Höchstwert von 2012 mehr als verdoppelt. Gegenüber dem vorangegangenen Jahr 2015 bedeutet es sogar eine Verdreichfachung. Alles zusammen schaffte Österreich 2015 immerhin 20 Prozent des deutschen Hotelinvestmentvolumens.
"Grund für diesen Rekordwert sind nicht nur etliche große Trophy-Transaktionen, sondern auch einige Portfolio-Deals, unter anderem von Accor und Invesco", erklärt Lukas Hochedlinger, Managing Director Germany, Austria & CEE bei Christie & Co und fügt hinzu: "Wie in den letzten Jahren verzeichnete Wien einen Großteil der Transaktionen, allerdings haben 2016 auch viele Hotelverkäufe in den Bundesländern zu diesem beachtlichen Ergebnis beigetragen."
Den Jahresauftakt bildete der Verkauf des Imperial Wien (138 Zimmer). Erwin Krause und Franz Kollitsch akquirierten das Hilton Vienna (579 Zimmer) für knapp 200 Millionen Euro.
Im Sommer wurde das Ibis Mariahilf (341 Zimmer) und das Mercure Biedermeier Vienna (198 Zimmer) in Wien gemeinsam mit dem Ibis Style Linz (115 Zimmer) und dem Mercure Bregenz (94 Zimmer) als Teil eines länderübergreifenden Portfolios an Grape Hospitality aus Frankreich verkauft. Gegen Jahresende veräußerte Invesco das NH Vienna Airport (499 Zimmer) und das NH Salzburg City (140 Zimmer), ebenfalls als Teil eines größeren Portfolios, an den Hotelinvestor Pandox.
Nach der Einschätzung von Christie & Co wird die erste Jahreshälfte 2017 weniger spektakulär als die des Vorjahres.

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Warum Wohninvestments heiß sind

Renditen fallen weiter, Risikobereitschaft steigt

Gerhard Rodler

Wohnportfolios bleiben trotz zuletzt gestiegener Preise auf den Einkaufszetteln. Die sich dadurch ergebenden geringeren Renditen werden mit etwas mehr Risikofreude kompensiert: Einerseits wird zwischenzeitlich stark auch in B-Lagen investiert und andererseits Developments gekauft. Also (etwas) mehr Risiko in einer risikoaversen Assetklasse! Das Transaktionsvolumen mit größeren Wohnungsbeständen (ab 30 Wohneinheiten) erreicht beispielsweise 2016 in Deutschland insgesamt rund 13,53 Milliarden Euro. Vor allem die letzten drei Monate des Jahres haben mit einem Umsatz von über sechs Milliarden Euro das Ergebnis noch einmal nach oben getrieben. Für Österreich liegen solche Analysen derzeit nicht vor, die Entwicklung dürfte aber vom Trend her ähnlich sein.
Zwar liegt das Resultat im Vorjahresvergleich rund 44 Prozent niedriger, aufgrund der Übernahme der Gagfah durch die Deutsche Annington (heute Vonovia) kann 2015 aber nicht als Maßstab herangezogen werden. Der bereits 2015 zu beobachtende Aufwärtstrend bei Projektentwicklungen hat auch 2016 unvermindert angehalten. Mit einem Transaktionsvolumen von gut 2,82 Milliarden Euro haben sie im Vorjahresvergleich um 24 Prozent zugelegt und tragen insgesamt etwa 21 Prozent zum Ergebnis bei. Zum einen das wachsende Interesse der Investoren an B-Standorten, zum anderen der zunehmende Anteil von Forward-Deals. Der höchste Anteil am Gesamtumsatz entfällt nach wie vor auf Bestandsportfolios, die für 58 Prozent verantwortlich zeichnen.
Drei Viertel der Investments entfallen laut BNP Paribas Real Estate weiterhin auf deutsche Käufer. Erneut konnte Berlin mit einem Volumen von fast 3,2 Milliarden Euro den höchsten Anteil auf sich ziehen. Hier zeigt sich, dass viele Investoren fest an das langfristige Wachstum der Hauptstadt glauben. Aber auch andere Städte, beispielsweise Frankfurt (rund 950 Millionen Euro), haben von der Marktdynamik profitiert. Auf die sogenannten Big-Six-Standorte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München) entfallen gut 42 Prozent des Gesamtumsatzes und damit deutlich mehr als in den Vorjahren.

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2016 war Investmentrekord-Jahr

Alle Assetklassen wachsen, Alternativen gesucht

Gerhard Rodler

Das Investmentjahr wurde seinen Erwartungen voll gerecht: In Deutschland beispielsweise wurde 2016 das Rekordjahr 2015 nochmals übertroffen, und zwar um beachtliche 6,5 Prozent. Gleichzeitig waren und sind die Renditen konstant auf Talfahrt - zunächst im Officebereich, mittlerweile quer über alle Assetklassen.
2016 wurden deutschlandweit 52,6 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Im vierten Quartal hat der Umsatz noch einmal spürbar angezogen, sodass das Transaktionsvolumen nur 6,5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegt. Dies ergibt der Investmentmarktreport 2017, den BNP Paribas Real Estate Mitte Februar veröffentlichen wird. Von Österreich kommen die Abschlusszahlen erst, dürfte aber ähnlich ausgefallen sein.
Erwartungsgemäß belegen Büroobjekte den ersten Platz im Ranking der Assetklassen und tragen knapp 44 Prozent (23,03 Milliarden Euro) zum Gesamtumsatz bei. Auf Platz zwei folgen Einzelhandelsimmobilien, die für rund ein Viertel (12,96 Milliarden Euro) verantwortlich zeichnen. Dies ist das zweitbeste Resultat der letzten neun Jahre. Die Rallye bei Hotel-Investments hat sich - wie auch in Österreich - fortgesetzt, sodass der 2015 aufgestellte Rekordumsatz 2016 mit 5,18 Milliarden Euro erneut deutlich übertroffen wurde. Weiterhin positiv gestaltet sich auch die Entwicklung im Logistiksegment. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass das Interesse an allen Objektarten hoch ist. Nachdem die Renditen bereits im gesamten Jahresverlauf spürbar gesunken sind, haben sie auch im Schlussquartal vereinzelt noch einmal nachgegeben. Berlin und München kommen auf nur noch 3,30 Prozent, Hamburg (gut mit Wien vergleichbar) 3,40 Prozent. Frankfurt Platz kommt auf 3,80 Prozent, Düsseldorf und Köln auf 3,85 Prozent.

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R&S Software wird Sprengnetter

Einbindung in deutsche Firmengruppe

Gerhard Rodler

Die R&S Software GmbH war 1994 der erste Softwareanbieter rund um die Immobilienbewertung in Österreich. Seit 2015 ist R&S Software Teil der deutschen SPRENGNETTER Gruppe, einem inhabergeführten Unternehmen mit Sitz im deutschen Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Alle zugehörigen Unternehmen, also auch R&S Software, werden nun unter einer gemeinsamen Marke vereint. Dies soll einen international einheitlichen Auftritt schaffen, aber auch ein klares Bekenntnis der Gruppe zum österreichischen Standort und den dort ansässigen Kunden sein. Die R&S Software GmbH ändert per 01.01.2017 ihren Firmennamen in SPRENGNETTER Austria GmbH.
Durch die Integration in die SPRENGNETTER Unternehmensgruppe wird die SPRENGNETTER Austria GmbH die Bandbreite ihres Produktportfolios erweitern. Seit mehreren Jahrzehnten analysiert SPRENGNETTER den Immobilienmarkt, entwickelt Wertermittlungssoftware für Banken, Gutachterausschüsse, Bewertungssachverständige und Immobilienmakler. Im SPRENGNETTER Fachverlag erscheinen regelmäßig Publikationen zum Thema Wertermittlung.

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Warum Developer umdenken sollten

Nach Wohnungs- nun Büroboom in Berlin

Gerhard Rodler

Mit Wohnimmobilien haben viele österreichische Entwickler und Investoren ein Vermögen gemacht. Und heute noch wird der Berliner Wohnimmobilienmarkt von österreichischen Playern dominiert. Allen voran die Buwog.
Wer aber heute hier in den Markt neu einsteigen will, sollte eine andere Assetklasse wählen, nämlich die lange Zeit mit Problemen behafteten Büros.
Der Berliner Büromarkt blieb nach langer Durststrecke und einem Wiedererwachen vor wenigen Quartalen auch im letzten Quartal 2016 äußerst dynamisch, sodass sich der Flächenumsatz zum Jahresende auf rund 838.000 m² summiert. Damit konnte der erst im Vorjahr aufgestellte Rekord von 814.000 m² direkt wieder geknackt werden (+3 Prozent). Dies ergibt der Büromarkt-Report 2017, den BNP Paribas Real Estate Mitte Februar veröffentlichen wird.
Im deutschlandweiten Vergleich verteidigt die Hauptstadt die Spitzenposition vor München mit (778.000 m²) sowie Frankfurt (551.000 m²) und Hamburg (543.000 m²). Im Vorjahresvergleich hat sich das Volumen kurzfristig verfügbarer Flächen um nahezu ein Drittel reduziert. Auch wenn Projektentwickler mittlerweile das Bauvolumen hochgefahren haben, reicht dies bei Weitem nicht, um die hohe Nachfrage nach modernen Flächen zu bedienen. Zum Jahresende 2016 befanden sich rund 370.000 m² im Bau, davon sind rund 245.000 m² noch verfügbar. Das insgesamt verfügbare Flächenangebot (Leerstand + verfügbare Flächen im Bau) ist im Jahresvergleich durch den erheblichen Leerstandsrückgang auf 787.000 m² (-16 Prozent) gesunken.
Dadurch stieg die Spitzenmiete in den vergangenen 12 Monaten um stolze 14 Prozent auf 28,50 Euro/m² und ist damit nicht mehr weit vom Niveau des New-Economy-Booms entfernt (knapp 31 Euro/m²). Mittlerweile gibt es kaum noch Lagen, in denen Büros durchschnittlich für unter 10 Euro/m² zu haben sind.

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Berlin-Investments wachsen

... trotz Investmentdelle im Vorjahr

Gerhard Rodler

Mit einem Volumen von gut 5,4 Milliarden Euro bleibt der Berliner Investmentmarkt zwar rund ein Drittel unter dem Rekord von 2015, erzielt aber immer noch das drittbeste Ergebnis seiner Geschichte. Wie gut das Resultat ist, zeigt sich auch mit Blick auf den Zehn-Jahres-Schnitt, der um knapp ein Drittel übertroffen wurde.
An der Entwicklung der Netto-Spitzenrenditen kann man die hohe Nachfrage bei unzureichendem Angebot deutlich ablesen. So vollzog die Nettoanfangsrendite für Büros im Jahresverlauf einen wahren Sinkflug und landet zum Jahresende bei 3,30 Prozent, ganze 70 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. Für Geschäftshäuser in besten Lagen wird eine Netto-Spitzenrendite von 3,30 Prozent erzielt (-35 Basispunkte), wobei gerade hier in Einzelfällen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, auch noch höhere Preise akzeptiert werden.
Dies ergibt der Investmentmarktreport 2017, den BNP Paribas Real Estate Mitte Februar veröffentlichen wird.

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Medici Living Group wächst

Umsatzplus von 32 Prozent zum Vorjahr

Gerhard Rodler

Die Medici Living Group, Entwickler und Betreiber von innovativen Wohnraum- und Coliving-Konzepten für Studierende und Young Professionals, blickt auf ein expansives Geschäftsjahr 2016 zurück. Das 2012 gegründete Prop-Tech-Unternehmen hat seinen Umsatz um 32 Prozent auf rund 5,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr gesteigert (Umsatz 2015: 4,4 Millionen Euro). Die Medici Living Group hat das Portfolio an Mieteinheiten 2016 um knapp 250 Zimmer auf über 1.050 Zimmer mit einer Gesamtfläche von rund 23.000 m² erweitert. Diese Einheiten werden von der Gruppe langfristig angemietet und für die Vermietung ausgestattet. Auf der Plattform Medici Living, dem ersten und größten professionellen WG-Anbieter Deutschlands, werden diese online buchbaren, möblierten Zimmer in zentraler Lage zum Flatrate-Preis vermittelt - WLAN, sämtliche Nebenkosten sowie Mieter-Services sind bereits inklusive.
Für 2017 ist eine Expansion und Erweiterung des Erfolgsmodells für Studierende auf Co-Living Modell für junge Berufstätige geplant. Zudem plant die Gruppe auch den weiteren Ausbau von Mieteinheiten an den bestehenden Standorten und die Expansion von Medici Living in weitere deutsche Großstädte.
Nicht nur Studierende, sondern auch Young Professionals, Pendler, Singles und temporär Angestellte würden in zentral gelegenen, voll möblierten Apartments wohnen wollen, heiß es vonseiten des Unternehmens. Man schließe diese Lücke zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Mietmarkt. Hier sieht die Medici Living Group auch auf dem weltweiten Wohnungsmarkt großes Potential und hat für 2017 die Expansion in weitere westeuropäische und US-amerikanische Metropolen im Visier.

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Erster Immofonds mit Umweltzeichen

Nachhaltigkseitszertifikat für fair-finance real estate Fonds

Stefan Posch

„Grünes Investment“ liegt voll im Trend und wird auch entsprechend gewürdigt. Ende Dezember wurde mit dem fair-finance real estate Fonds erstmals ein Immobilienfonds mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Nachhaltige Finanzprodukte ausgezeichnet. Das teilte die fair-finance Vorsorgekasse heute Mittwoch via Aussendung mit.
Aufgrund der Novellierung der Österreichischen Umweltzeichen-Richtlinie für nachhaltige Finanzprodukte haben seit dem Jahr 2016 auch Immobilienfonds die Möglichkeit ein Nachhaltigkeitszertifikat zu erlangen.
Nationale Nachhaltigkeitszertifikate, wie etwa auch jene von ÖGNI, Passiv Haus oder klima:aktiv, waren bisher nur für große, zum Teil auch öffentliche Gebäude, wie etwa Hotels oder Einkaufszentren üblich. Der fair-finance real estate Fonds sei vermutlich, mangels anderer bekannter Zertifizierungen für Immobilienfonds, sogar der weltweit erste Immobilienfonds, der ein entsprechende Zertifizierung erlangt hat, heißt es vonseiten des Unternehmens. Der Fonds entwickelte einen eigenen Nachhaltigkeitskriterienkatalog. Neben den üblichen Kriterien und Kennzahlen für Energieeffizienz und Schadstoffbelastungen werden auch soziale und gesellschaftliche Aspekte mit einbezogen. Insgesamt vier Kriteriengruppen - Standort, Energie, Ressourcen & Problemstoffe sowie Ethik & Transparenz - sollen die langfristige Nachhaltigkeit von Objekt und Standort gewährleisten. Im zweiten Jahr nach dem Fondsstart befinden sind drei Wiener Zinshäuser und eine Sozialimmobilie im Besitz des fair-finance Fonds. Das Volumen des Fonds beträgt derzeit 22 Millionen Euro und soll im Laufe des Jahres 2017 auf rund 50 Millionen Euro anwachsen.

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Bad News zum Tag: Heizungsausfall!

Binnen Stunden ist es (bitter) kalt

Gerhard Rodler

Ohne Dämmung droht bei Kälte binnen weniger Stunden ein dramatischer Temperaturabfall im Hausinneren. Das zeigen die aktuellen Messungen des Viva Forschungsparks von Baumit. Die gedämmten Massivhäuser hingegen puffern die Wärme auf erträglichem Niveau.
Was sich ohne Heizung in den folgenden 48 Stunden abspielt, haben die Experten des Viva Forschungsparks von Baumit jetzt simuliert.
48 Stunden wurde in den Forschungshäusern die Heizung abgeschaltet. "Was dann passierte war in seiner Deutlichkeit auch für die Experten überraschend", so Jürgen Lorenz, Leiter F&E bei Baumit Wopfinger, "denn die Unterschiede in der Wärmespeicherfähigkeit der einzelnen Wandkonstruktionen waren markant". So wies ein völlig ungedämmtes Ziegelhaus nach zwei Tagen nur mehr eine Innenraumtemperatur von 4° C und eine Wandtemperatur von
1° C auf. Das gedämmte Massivhaus (25er-Ziegel bzw. Beton) hielt nach 48 Stunden ohne Heizung sowohl bei Innen- als auch bei Wandtemperaturen Werte zwischen 15° C bis 17° C.
Neben einer professionell verlegten Wärmedämmung hat die Speichermasse der Wandkonstruktion entscheidenden Einfluss auf Raumtemperatur und Wohlfühlfaktor. So belegen die Messungen, dass massive, schwere Wände die Heizwärme speichern und sie erst durch den Ausfall der Heizung langsam wieder abgaben. Lorenz: "Dieser Puffer-Effekt sorgt für konstantere Innenraumtemperaturen und im Winter für Behaglichkeit."
Viva, der Forschungspark von Baumit ist mit zehn Forschungshäusern im niederösterreichischen Wopfing das größte Forschungsprojekt für vergleichende Baustoffe in Europa. Hier werden erstmals in der Praxis eingesetzte Materialkombinationen unter Berücksichtigung des Nutzerverhaltens umfassend wissenschaftlich getestet. Die Messungen, Analysen und Evaluierungen werden von externen, unabhängigen Forschungseinrichtungen in enger Zusammenarbeit mit Baumit durchgeführt.

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Karriere zum Tag: Neu bei Schroder

Hennig wird neuer Head of Real Estate Investment

Gerhard Rodler

Roger HennigRoger Hennig

Roger Hennig wird neuer Head of Real Estate Investment bei Schroder Real Estate in Deutschland und übernimmt die Bereiche Investment- und Asset Management. Hennigs Dienstsitz bleibt in Zürich - von dort aus verantwortet er auch weiterhin das Schweizer Immobilien Geschäft. Der Immobilien-Treuhänder ist Chartered Surveyor MRICS und Leiter des Fachausschusses Immobilienfonds beim Fonds-verband SFAMA. Hennig hat das Immobilienvermögen von Schroder in der Schweiz auf über zwei Milliarden Euro ausgebaut. Er ist seit dem Jahr 2008 bei Schroder tätig und blickt auf 22 Jahre Berufserfahrung im Real Estate Bereich zurück.
Im Zuge der Personalveränderung wird Nils Heetmeyer zum Prokuristen für die Schroder Real Estate KVG ernannt. Heetmeyer wird in seiner Funktion als Investment Direktor in Deutschland das Transaktionsgeschäft weiter ausbauen. Der Diplom-Betriebswirt ist seit 2012 bei Schroder, er ist CFA und hält einen Master in Real Estate. Sascha Harms, der zuvor als Head of Real Estate Investment Deutschland tätig war, verließ das Unternehmen.

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Karriere zum Tag: Neu bei Artweger

Hirsch übernimmt die Geschäftsführung

Gerhard Rodler

Geschäftsführerwechsel bei ARTWEGER.jpgGeschäftsführerwechsel bei ARTWEGER.jpg

Andreas Hirsch ist mit Jahreswechsel in die Geschäftsführung von Artweger eingetreten. Bis Ende April wird er diese Funktion gemeinsam mit Bruno Diesenreiter ausüben, der am 1. Mai 2017 in den Ruhestand geht.

Hirsch hat internationale Wirtschaftswissenschaften studiert und an der Donau-Universität Krems einen Executive MBA erworben. Seine Karriere im In-und Ausland startete er bei Johnson & Johnson, wechselte anschließend zu Porsche Austria und danach als geschäftsführender Gesellschafter zu H2K Consulting. Marketing, Vertrieb und Performance-Management zählen zu seinen Kernkompetenzen. Im Rahmen diverser Projekte bei Artweger hat er sich in den letzten Jahren bereits intensiv mit der Sanitärbranche auseinander gesetzt und vertraut gemacht.

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Renditen fallen weiter, Risikobereitschaft steigt

Warum Wohninvestments heiß sind

von Gerhard Rodler

Wohn­port­fo­li­os blei­ben trotz zu­letzt ge­stie­ge­ner Prei­se auf den Ein­kaufs­zet­teln. Die sich da­durch er­ge­ben­den ge­rin­ge­ren Ren­di­ten wer­den mit et­was mehr Ri­si­ko­freu­de kom­pen­siert: Ei­ner­seits wird zwi­schen­zeit­lich stark auch in B-La­gen in­ves­tiert und an­de­rer­seits De­ve­lop­ments ge­kauft. Al­so (et­was) mehr Ri­si­ko in ei­ner ri­si­ko­aver­sen As­set­klas­se! Das Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men mit grö­ße­ren Woh­nungs­be­stän­den (ab 30 Wohn­ein­hei­ten) er­reicht bei­spiels­wei­se 2016 in Deutsch­land ins­ge­samt rund 13,53 Mil­li­ar­den Eu­ro. Vor al­lem die letz­ten drei Mo­na­te des Jah­res ha­ben mit ei­nem Um­satz von über sechs Mil­li­ar­den Eu­ro das Er­geb­nis noch ein­mal nach oben ge­trie­ben. Für Ös­ter­reich lie­gen sol­che Ana­ly­sen der­zeit nicht vor, die Ent­wick­lung dürf­te aber vom Trend her ähn­lich sein.
Zwar liegt das Re­sul­tat im Vor­jah­res­ver­gleich rund 44 Pro­zent nied­ri­ger, auf­grund der Über­nah­me der Gag­fah durch die Deut­sche An­nington (heu­te Vo­no­via) kann 2015 aber nicht als Maß­stab her­an­ge­zo­gen wer­den. Der be­reits 2015 zu be­ob­ach­ten­de Auf­wärts­trend bei Pro­jekt­ent­wick­lun­gen hat auch 2016 un­ver­min­dert an­ge­hal­ten. Mit ei­nem Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men von gut 2,82 Mil­li­ar­den Eu­ro ha­ben sie im Vor­jah­res­ver­gleich um 24 Pro­zent zu­ge­legt und tra­gen ins­ge­samt et­wa 21 Pro­zent zum Er­geb­nis bei. Zum ei­nen das wach­sen­de In­ter­es­se der In­ves­to­ren an B-Stand­or­ten, zum an­de­ren der zu­neh­men­de An­teil von For­ward-Deals. Der höchs­te An­teil am Ge­samt­um­satz ent­fällt nach wie vor auf Be­stand­sport­fo­li­os, die für 58 Pro­zent ver­ant­wort­lich zeich­nen.
Drei Vier­tel der In­vest­ments ent­fal­len laut BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te wei­ter­hin auf deut­sche Käu­fer. Er­neut konn­te Ber­lin mit ei­nem Vo­lu­men von fast 3,2 Mil­li­ar­den Eu­ro den höchs­ten An­teil auf sich zie­hen. Hier zeigt sich, dass vie­le In­ves­to­ren fest an das lang­fris­ti­ge Wachs­tum der Haupt­stadt glau­ben. Aber auch an­de­re Städ­te, bei­spiels­wei­se Frank­furt (rund 950 Mil­lio­nen Eu­ro), ha­ben von der Markt­dy­na­mik pro­fi­tiert. Auf die so­ge­nann­ten Big-Six-Stand­or­te (Ber­lin, Düs­sel­dorf, Frank­furt, Ham­burg, Köln, Mün­chen) ent­fal­len gut 42 Pro­zent des Ge­samt­um­sat­zes und da­mit deut­lich mehr als in den Vor­jah­ren.

Alle Assetklassen wachsen, Alternativen gesucht

2016 war Investmentrekord-Jahr

von Gerhard Rodler

Das In­vest­ment­jahr wur­de sei­nen Er­war­tun­gen voll ge­recht: In Deutsch­land bei­spiels­wei­se wur­de 2016 das Re­kord­jahr 2015 noch­mals über­trof­fen, und zwar um be­acht­li­che 6,5 Pro­zent. Gleich­zei­tig wa­ren und sind die Ren­di­ten kon­stant auf Tal­fahrt - zu­nächst im Of­fice­be­reich, mitt­ler­wei­le quer über al­le As­set­klas­sen.
2016 wur­den deutsch­land­weit 52,6 Mil­li­ar­den Eu­ro in Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en in­ves­tiert. Im vier­ten Quar­tal hat der Um­satz noch ein­mal spür­bar an­ge­zo­gen, so­dass das Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men nur 6,5 Pro­zent un­ter dem Vor­jah­res­er­geb­nis liegt. Dies er­gibt der In­vest­ment­markt­re­port 2017, den BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te Mit­te Fe­bru­ar ver­öf­fent­li­chen wird. Von Ös­ter­reich kom­men die Ab­schluss­zah­len erst, dürf­te aber ähn­lich aus­ge­fal­len sein.
Er­war­tungs­ge­mäß be­le­gen Bü­ro­ob­jek­te den ers­ten Platz im Ran­king der As­set­klas­sen und tra­gen knapp 44 Pro­zent (23,03 Mil­li­ar­den Eu­ro) zum Ge­samt­um­satz bei. Auf Platz zwei fol­gen Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­li­en, die für rund ein Vier­tel (12,96 Mil­li­ar­den Eu­ro) ver­ant­wort­lich zeich­nen. Dies ist das zweit­bes­te Re­sul­tat der letz­ten neun Jah­re. Die Ral­lye bei Ho­tel-In­vest­ments hat sich - wie auch in Ös­ter­reich - fort­ge­setzt, so­dass der 2015 auf­ge­stell­te Re­kord­um­satz 2016 mit 5,18 Mil­li­ar­den Eu­ro er­neut deut­lich über­trof­fen wur­de. Wei­ter­hin po­si­tiv ge­stal­tet sich auch die Ent­wick­lung im Lo­gis­tik­seg­ment. Grund­sätz­lich lässt sich fest­hal­ten, dass das In­ter­es­se an al­len Ob­jekt­ar­ten hoch ist. Nach­dem die Ren­di­ten be­reits im ge­sam­ten Jah­res­ver­lauf spür­bar ge­sun­ken sind, ha­ben sie auch im Schluss­quar­tal ver­ein­zelt noch ein­mal nach­ge­ge­ben. Ber­lin und Mün­chen kom­men auf nur noch 3,30 Pro­zent, Ham­burg (gut mit Wien ver­gleich­bar) 3,40 Pro­zent. Frank­furt Platz kommt auf 3,80 Pro­zent, Düs­sel­dorf und Köln auf 3,85 Pro­zent.
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Einbindung in deutsche Firmengruppe

R&S Software wird Sprengnetter

von Gerhard Rodler

Die R&S Soft­ware GmbH war 1994 der ers­te Soft­ware­an­bie­ter rund um die Im­mo­bi­li­en­be­wer­tung in Ös­ter­reich. Seit 2015 ist R&S Soft­ware Teil der deut­schen SPRENG­NET­TER Grup­pe, ei­nem in­ha­ber­ge­führ­ten Un­ter­neh­men mit Sitz im deut­schen Bad Neue­nahr-Ahr­wei­ler.
Al­le zu­ge­hö­ri­gen Un­ter­neh­men, al­so auch R&S Soft­ware, wer­den nun un­ter ei­ner ge­mein­sa­men Mar­ke ver­eint. Dies soll ei­nen in­ter­na­tio­nal ein­heit­li­chen Auf­tritt schaf­fen, aber auch ein kla­res Be­kennt­nis der Grup­pe zum ös­ter­rei­chi­schen Stand­ort und den dort an­säs­si­gen Kun­den sein. Die R&S Soft­ware GmbH än­dert per 01.01.2017 ih­ren Fir­men­na­men in SPRENG­NET­TER Aus­tria GmbH.
Durch die In­te­gra­ti­on in die SPRENG­NET­TER Un­ter­neh­mens­grup­pe wird die SPRENG­NET­TER Aus­tria GmbH die Band­brei­te ih­res Pro­dukt­port­fo­li­os er­wei­tern. Seit meh­re­ren Jahr­zehn­ten ana­ly­siert SPRENG­NET­TER den Im­mo­bi­li­en­markt, ent­wi­ckelt Wert­er­mitt­lungs­soft­ware für Ban­ken, Gut­ach­ter­aus­schüs­se, Be­wer­tungs­sach­ver­stän­di­ge und Im­mo­bi­li­en­mak­ler. Im SPRENG­NET­TER Fach­ver­lag er­schei­nen re­gel­mä­ßig Pu­bli­ka­tio­nen zum The­ma Wert­er­mitt­lung.

Nach Wohnungs- nun Büroboom in Berlin

Warum Developer umdenken sollten

von Gerhard Rodler

Mit Wohn­im­mo­bi­li­en ha­ben vie­le ös­ter­rei­chi­sche Ent­wick­ler und In­ves­to­ren ein Ver­mö­gen ge­macht. Und heu­te noch wird der Ber­li­ner Wohn­im­mo­bi­li­en­markt von ös­ter­rei­chi­schen Play­ern do­mi­niert. Al­len vor­an die Bu­wog.
Wer aber heu­te hier in den Markt neu ein­stei­gen will, soll­te ei­ne an­de­re As­set­klas­se wäh­len, näm­lich die lan­ge Zeit mit Pro­ble­men be­haf­te­ten Bü­ros.
Der Ber­li­ner Bü­ro­markt blieb nach lan­ger Durst­stre­cke und ei­nem Wie­der­er­wa­chen vor we­ni­gen Quar­ta­len auch im letz­ten Quar­tal 2016 äu­ßerst dy­na­misch, so­dass sich der Flä­chen­um­satz zum Jah­res­en­de auf rund 838.000 m² sum­miert. Da­mit konn­te der erst im Vor­jahr auf­ge­stell­te Re­kord von 814.000 m² di­rekt wie­der ge­knackt wer­den (+3 Pro­zent). Dies er­gibt der Bü­ro­markt-Re­port 2017, den BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te Mit­te Fe­bru­ar ver­öf­fent­li­chen wird.
Im deutsch­land­wei­ten Ver­gleich ver­tei­digt die Haupt­stadt die Spit­zen­po­si­ti­on vor Mün­chen mit (778.000 m²) so­wie Frank­furt (551.000 m²) und Ham­burg (543.000 m²). Im Vor­jah­res­ver­gleich hat sich das Vo­lu­men kurz­fris­tig ver­füg­ba­rer Flä­chen um na­he­zu ein Drit­tel re­du­ziert. Auch wenn Pro­jekt­ent­wick­ler mitt­ler­wei­le das Bau­vo­lu­men hoch­ge­fah­ren ha­ben, reicht dies bei Wei­tem nicht, um die ho­he Nach­fra­ge nach mo­der­nen Flä­chen zu be­die­nen. Zum Jah­res­en­de 2016 be­fan­den sich rund 370.000 m² im Bau, da­von sind rund 245.000 m² noch ver­füg­bar. Das ins­ge­samt ver­füg­ba­re Flä­chen­an­ge­bot (Leer­stand + ver­füg­ba­re Flä­chen im Bau) ist im Jah­res­ver­gleich durch den er­heb­li­chen Leer­stands­rück­gang auf 787.000 m² (-16 Pro­zent) ge­sun­ken.
Da­durch stieg die Spit­zen­mie­te in den ver­gan­ge­nen 12 Mo­na­ten um stol­ze 14 Pro­zent auf 28,50 Eu­ro/m² und ist da­mit nicht mehr weit vom Ni­veau des New-Eco­no­my-Booms ent­fernt (knapp 31 Eu­ro/m²). Mitt­ler­wei­le gibt es kaum noch La­gen, in de­nen Bü­ros durch­schnitt­lich für un­ter 10 Eu­ro/m² zu ha­ben sind.
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... trotz Investmentdelle im Vorjahr

Berlin-Investments wachsen

von Gerhard Rodler

Mit ei­nem Vo­lu­men von gut 5,4 Mil­li­ar­den Eu­ro bleibt der Ber­li­ner In­vest­ment­markt zwar rund ein Drit­tel un­ter dem Re­kord von 2015, er­zielt aber im­mer noch das dritt­bes­te Er­geb­nis sei­ner Ge­schich­te. Wie gut das Re­sul­tat ist, zeigt sich auch mit Blick auf den Zehn-Jah­res-Schnitt, der um knapp ein Drit­tel über­trof­fen wur­de.
An der Ent­wick­lung der Net­to-Spit­zen­ren­di­ten kann man die ho­he Nach­fra­ge bei un­zu­rei­chen­dem An­ge­bot deut­lich ab­le­sen. So voll­zog die Net­to­an­fangs­ren­di­te für Bü­ros im Jah­res­ver­lauf ei­nen wah­ren Sink­flug und lan­det zum Jah­res­en­de bei 3,30 Pro­zent, gan­ze 70 Pro­zent­punk­te un­ter dem Vor­jah­res­ni­veau. Für Ge­schäfts­häu­ser in bes­ten La­gen wird ei­ne Net­to-Spit­zen­ren­di­te von 3,30 Pro­zent er­zielt (-35 Ba­sis­punk­te), wo­bei ge­ra­de hier in Ein­zel­fäl­len, wenn die Rah­men­be­din­gun­gen stim­men, auch noch hö­he­re Prei­se ak­zep­tiert wer­den.
Dies er­gibt der In­vest­ment­markt­re­port 2017, den BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te Mit­te Fe­bru­ar ver­öf­fent­li­chen wird.

Umsatzplus von 32 Prozent zum Vorjahr

Medici Living Group wächst

von Gerhard Rodler

Die Me­di­ci Li­ving Group, Ent­wick­ler und Be­trei­ber von in­no­va­ti­ven Wohn­raum- und Co­li­ving-Kon­zep­ten für Stu­die­ren­de und Young Pro­fes­sio­nals, blickt auf ein ex­pan­si­ves Ge­schäfts­jahr 2016 zu­rück. Das 2012 ge­grün­de­te Prop-Tech-Un­ter­neh­men hat sei­nen Um­satz um 32 Pro­zent auf rund 5,8 Mil­lio­nen Eu­ro im Ver­gleich zum Vor­jahr ge­stei­gert (Um­satz 2015: 4,4 Mil­lio­nen Eu­ro). Die Me­di­ci Li­ving Group hat das Port­fo­lio an Miet­ein­hei­ten 2016 um knapp 250 Zim­mer auf über 1.050 Zim­mer mit ei­ner Ge­samt­flä­che von rund 23.000 m² er­wei­tert. Die­se Ein­hei­ten wer­den von der Grup­pe lang­fris­tig an­ge­mie­tet und für die Ver­mie­tung aus­ge­stat­tet. Auf der Platt­form Me­di­ci Li­ving, dem ers­ten und größ­ten pro­fes­sio­nel­len WG-An­bie­ter Deutsch­lands, wer­den die­se on­line buch­ba­ren, mö­blier­ten Zim­mer in zen­tra­ler La­ge zum Flat­rate-Preis ver­mit­telt - WLAN, sämt­li­che Ne­ben­kos­ten so­wie Mie­ter-Ser­vices sind be­reits in­klu­si­ve.
Für 2017 ist ei­ne Ex­pan­si­on und Er­wei­te­rung des Er­folgs­mo­dells für Stu­die­ren­de auf Co-Li­ving Mo­dell für jun­ge Be­rufs­tä­ti­ge ge­plant. Zu­dem plant die Grup­pe auch den wei­te­ren Aus­bau von Miet­ein­hei­ten an den be­ste­hen­den Stand­or­ten und die Ex­pan­si­on von Me­di­ci Li­ving in wei­te­re deut­sche Groß­städ­te.
Nicht nur Stu­die­ren­de, son­dern auch Young Pro­fes­sio­nals, Pend­ler, Sin­gles und tem­po­rär An­ge­stell­te wür­den in zen­tral ge­le­ge­nen, voll mö­blier­ten Apart­ments woh­nen wol­len, heiß es von­sei­ten des Un­ter­neh­mens. Man schlie­ße die­se Lü­cke zwi­schen An­ge­bot und Nach­fra­ge auf dem Miet­markt. Hier sieht die Me­di­ci Li­ving Group auch auf dem welt­wei­ten Woh­nungs­markt gro­ßes Po­ten­ti­al und hat für 2017 die Ex­pan­si­on in wei­te­re west­eu­ro­päi­sche und US-ame­ri­ka­ni­sche Me­tro­po­len im Vi­sier.
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Nachhaltigkseitszertifikat für fair-finance real estate Fonds

Erster Immofonds mit Umweltzeichen

von Stefan Posch

„Grü­nes In­vest­ment“ liegt voll im Trend und wird auch ent­spre­chend ge­wür­digt. En­de De­zem­ber wur­de mit dem fair-fi­nan­ce re­al es­ta­te Fonds erst­mals ein Im­mo­bi­li­en­fonds mit dem Ös­ter­rei­chi­schen Um­welt­zei­chen für Nach­hal­ti­ge Fi­nanz­pro­duk­te aus­ge­zeich­net. Das teil­te die fair-fi­nan­ce Vor­sor­ge­kas­se heu­te Mitt­woch via Aus­sen­dung mit.
Auf­grund der No­vel­lie­rung der Ös­ter­rei­chi­schen Um­welt­zei­chen-Richt­li­nie für nach­hal­ti­ge Fi­nanz­pro­duk­te ha­ben seit dem Jahr 2016 auch Im­mo­bi­li­en­fonds die Mög­lich­keit ein Nach­hal­tig­keits­zer­ti­fi­kat zu er­lan­gen.
Na­tio­na­le Nach­hal­tig­keits­zer­ti­fi­ka­te, wie et­wa auch je­ne von ÖG­NI, Pas­siv Haus oder kli­ma:ak­tiv, wa­ren bis­her nur für gro­ße, zum Teil auch öf­fent­li­che Ge­bäu­de, wie et­wa Ho­tels oder Ein­kaufs­zen­tren üb­lich. Der fair-fi­nan­ce re­al es­ta­te Fonds sei ver­mut­lich, man­gels an­de­rer be­kann­ter Zer­ti­fi­zie­run­gen für Im­mo­bi­li­en­fonds, so­gar der welt­weit ers­te Im­mo­bi­li­en­fonds, der ein ent­spre­chen­de Zer­ti­fi­zie­rung er­langt hat, heißt es von­sei­ten des Un­ter­neh­mens. Der Fonds ent­wi­ckel­te ei­nen ei­ge­nen Nach­hal­tig­keits­kri­te­ri­en­ka­ta­log. Ne­ben den üb­li­chen Kri­te­ri­en und Kenn­zah­len für En­er­gie­ef­fi­zi­enz und Schad­stoff­be­las­tun­gen wer­den auch so­zia­le und ge­sell­schaft­li­che As­pek­te mit ein­be­zo­gen. Ins­ge­samt vier Kri­te­ri­en­grup­pen - Stand­ort, En­er­gie, Res­sour­cen & Pro­blem­stof­fe so­wie Ethik & Trans­pa­renz - sol­len die lang­fris­ti­ge Nach­hal­tig­keit von Ob­jekt und Stand­ort ge­währ­leis­ten. Im zwei­ten Jahr nach dem Fonds­start be­fin­den sind drei Wie­ner Zins­häu­ser und ei­ne So­zial­im­mo­bi­lie im Be­sitz des fair-fi­nan­ce Fonds. Das Vo­lu­men des Fonds be­trägt der­zeit 22 Mil­lio­nen Eu­ro und soll im Lau­fe des Jah­res 2017 auf rund 50 Mil­lio­nen Eu­ro an­wach­sen.

Binnen Stunden ist es (bitter) kalt

Bad News zum Tag: Heizungsausfall!

von Gerhard Rodler

Oh­ne Däm­mung droht bei Käl­te bin­nen we­ni­ger Stun­den ein dra­ma­ti­scher Tem­pe­ra­tur­ab­fall im Hau­sin­ne­ren. Das zei­gen die ak­tu­el­len Mes­sun­gen des Vi­va For­schungs­parks von Bau­mit. Die ge­dämm­ten Mas­siv­häu­ser hin­ge­gen puf­fern die Wär­me auf er­träg­li­chem Ni­veau.
Was sich oh­ne Hei­zung in den fol­gen­den 48 Stun­den ab­spielt, ha­ben die Ex­per­ten des Vi­va For­schungs­parks von Bau­mit jetzt si­mu­liert.
48 Stun­den wur­de in den For­schungs­häu­sern die Hei­zung ab­ge­schal­tet. "Was dann pas­sier­te war in sei­ner Deut­lich­keit auch für die Ex­per­ten über­ra­schend", so Jür­gen Lo­renz, Lei­ter F&E bei Bau­mit Wop­fin­ger, "denn die Un­ter­schie­de in der Wär­me­spei­cher­fä­hig­keit der ein­zel­nen Wand­kon­struk­tio­nen wa­ren mar­kant". So wies ein völ­lig un­ge­dämm­tes Zie­gel­haus nach zwei Ta­gen nur mehr ei­ne In­nen­raum­tem­pe­ra­tur von 4° C und ei­ne Wand­tem­pe­ra­tur von
1° C auf. Das ge­dämm­te Mas­siv­haus (25er-Zie­gel bzw. Be­ton) hielt nach 48 Stun­den oh­ne Hei­zung so­wohl bei In­nen- als auch bei Wand­tem­pe­ra­tu­ren Wer­te zwi­schen 15° C bis 17° C.
Ne­ben ei­ner pro­fes­sio­nell ver­leg­ten Wär­me­däm­mung hat die Spei­cher­mas­se der Wand­kon­struk­ti­on ent­schei­den­den Ein­fluss auf Raum­tem­pe­ra­tur und Wohl­fühl­fak­tor. So be­le­gen die Mes­sun­gen, dass mas­si­ve, schwe­re Wän­de die Heiz­wär­me spei­chern und sie erst durch den Aus­fall der Hei­zung lang­sam wie­der ab­ga­ben. Lo­renz: "Die­ser Puf­fer-Ef­fekt sorgt für kon­stan­te­re In­nen­raum­tem­pe­ra­tu­ren und im Win­ter für Be­hag­lich­keit."
Vi­va, der For­schungs­park von Bau­mit ist mit zehn For­schungs­häu­sern im nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Wop­fing das größ­te For­schungs­pro­jekt für ver­glei­chen­de Bau­stof­fe in Eu­ro­pa. Hier wer­den erst­mals in der Pra­xis ein­ge­setz­te Ma­te­ri­al­kom­bi­na­tio­nen un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Nut­zer­ver­hal­tens um­fas­send wis­sen­schaft­lich ge­tes­tet. Die Mes­sun­gen, Ana­ly­sen und Eva­lu­ie­run­gen wer­den von ex­ter­nen, un­ab­hän­gi­gen For­schungs­ein­rich­tun­gen in en­ger Zu­sam­men­ar­beit mit Bau­mit durch­ge­führt.
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Hennig wird neuer Head of Real Estate Investment

Karriere zum Tag: Neu bei Schroder

von Gerhard Rodler

Roger HennigRoger Hennig
Ro­ger Hen­nig wird neu­er Head of Re­al Es­ta­te In­vest­ment bei Schro­der Re­al Es­ta­te in Deutsch­land und über­nimmt die Be­rei­che In­vest­ment- und As­set Ma­nage­ment. Hen­nigs Dienst­sitz bleibt in Zü­rich - von dort aus ver­ant­wor­tet er auch wei­ter­hin das Schwei­zer Im­mo­bi­li­en Ge­schäft. Der Im­mo­bi­li­en-Treu­hän­der ist Char­te­red Sur­veyor MRICS und Lei­ter des Fach­aus­schus­ses Im­mo­bi­li­en­fonds beim Fonds-ver­band SFA­MA. Hen­nig hat das Im­mo­bi­li­en­ver­mö­gen von Schro­der in der Schweiz auf über zwei Mil­li­ar­den Eu­ro aus­ge­baut. Er ist seit dem Jahr 2008 bei Schro­der tä­tig und blickt auf 22 Jah­re Be­rufs­er­fah­rung im Re­al Es­ta­te Be­reich zu­rück.
Im Zu­ge der Per­so­nal­ver­än­de­rung wird Nils Heet­mey­er zum Pro­ku­ris­ten für die Schro­der Re­al Es­ta­te KVG er­nannt. Heet­mey­er wird in sei­ner Funk­ti­on als In­vest­ment Di­rek­tor in Deutsch­land das Trans­ak­ti­ons­ge­schäft wei­ter aus­bau­en. Der Di­plom-Be­triebs­wirt ist seit 2012 bei Schro­der, er ist CFA und hält ei­nen Mas­ter in Re­al Es­ta­te. Sa­scha Harms, der zu­vor als Head of Re­al Es­ta­te In­vest­ment Deutsch­land tä­tig war, ver­ließ das Un­ter­neh­men.

Hirsch übernimmt die Geschäftsführung

Karriere zum Tag: Neu bei Artweger

von Gerhard Rodler

Geschäftsführerwechsel bei ARTWEGER.jpgGeschäftsführerwechsel bei ARTWEGER.jpg
An­dre­as Hirsch ist mit Jah­res­wech­sel in die Ge­schäfts­füh­rung von Art­we­ger ein­ge­tre­ten. Bis En­de April wird er die­se Funk­ti­on ge­mein­sam mit Bru­no Die­sen­rei­ter aus­üben, der am 1. Mai 2017 in den Ru­he­stand geht.

Hirsch hat in­ter­na­tio­na­le Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten stu­diert und an der Do­nau-Uni­ver­si­tät Krems ei­nen Exe­cu­ti­ve MBA er­wor­ben. Sei­ne Kar­rie­re im In-und Aus­land star­te­te er bei John­son & John­son, wech­sel­te an­schlie­ßend zu Por­sche Aus­tria und da­nach als ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter zu H2K Con­sul­ting. Mar­ke­ting, Ver­trieb und Per­for­mance-Ma­nage­ment zäh­len zu sei­nen Kern­kom­pe­ten­zen. Im Rah­men di­ver­ser Pro­jek­te bei Art­we­ger hat er sich in den letz­ten Jah­ren be­reits in­ten­siv mit der Sa­ni­tär­bran­che aus­ein­an­der ge­setzt und ver­traut ge­macht.
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Aviation und Non-Aviation nonchalant

Re­gio­na­le Flug­hä­fen ha­ben es mit­un­ter nicht ein­fach. Um lu­kra­tiv zu blei­ben, müs­sen Stra­te­gi­en her. Und oft ist da­mit der Flug­ver­kehr nicht mehr das ei­gent­li­che Kern­ge­schäft. Im Inns­bru­cker Flug­ha­fen-Park­haus fin­det sich seit dem Aus­bau im Jahr 2015 im­mer ein gu­tes Plätz­chen für die Au­tos der Pend­ler, die es re­gel­mä­ßig und schnell von Ti­rol nach Man­ches­ter, Bris­tol, Bir­ming­ham oder Lon­don schaf­fen müs­sen. Die An­bin­dung von Inns­bruck an Groß­bri­tan­ni­en ist seit der ak­tu­el­len Auf­nah­me von Bri­tish Air­ways Lon­don He­a­throw je­den­falls noch bes­ser ge­wor­den. Dy­na­mi­sche Ent­wick­lun­gen Die Ent­wick­lun­gen ist auch auf den meis­ten an­de­ren ös­ter­rei­chi­schen Re­gio­nal­flug­hä­fen sehr dy­na­misch. Ne­ben dem ge­ne­rel­len Aus­bau der Ver­bin­dun­gen zu den gro­ßen deut­schen Flug­hä­fen fin­den sich bei der Er­wei­te­rung des An­ge­bots zu­meist Schwer­punk­te. Wenn­gleich es schon er­klär­tes Ziel ist, an mög­lichst vie­le in­ter­na­tio­na­le Dreh­schei­ben an­ge­bun­den zu sein - aber eben mit Maß und Be­dacht. Am Flug­ha­fen Graz-Thal­er­hof ist ein Fo­kus zum Bei­spiel der Aus­bau der Stre­cke nach Zü­rich und da­mit zu ei­nem der kom­for­ta­bels­ten Um­stei­ge­flug­hä­fen in Eu­ro­pa. Und: Der welt­weit größ­te An­bie­ter für Bo­den­ab­fer­ti­gungs- und Luft­fracht­dienst­leis­tun­gen in der Luft­fahrt­in­dus­trie, Swis­sport In­ter­na­tio­nal, und die Flug­ha­fen Graz Be­triebs GmbH ha­ben ein Joint Ven­ture ge­grün­det: die "Swis­sport Car­go Ser­vices Graz GmbH". Ein Zu­sam­men­schluss, der sich mehr und mehr po­si­tiv auf den Fracht­ver­kehr vom Flug­ha­fen Graz aus­wir­ken wird und da­mit auch zu­neh­mend grö­ße­re An­for­de­run­gen an die In­fra­struk­tur des Gra­zer Flug­ha­fens stellt. Der Flug­ha­fen der stei­ri­schen Haupt­stadt scheint mit die­ser Ko­ope­ra­ti­on je­den­falls gold­rich­tig zu lie­gen. Ex­per­ten sa­gen, dass es in Ös­ter­reich vor al­lem noch deut­li­che Po­ten­zia­le im Fracht­be­reich und auch bei der Han­ga­rie­rung gibt. Vom Roll­feld auf die Bahn­tras­se Um die Wirt­schaft und den Tou­ris­mus mit Gäs­ten und Trans­port­gü­tern zu ver­sor­gen, sind die ös­ter­rei­chi­schen Re­gio­nen stark auf ei­ne op­ti­ma­le Ab­stim­mung der Ver­kehrs­trä­ger Flug­ha­fen, Schie­ne und Stra­ße an­ge­wie­sen. In Linz wird die ÖBB West­bahn­stre­cke zu­künf­tig bis an den Flug­ha­fen ge­führt. Der be­son­ders gut an­ge­bun­de­ne Flug­ha­fen Salz­burg ver­deut­licht die po­si­ti­ven Aus­wir­kun­gen vom op­ti­ma­len Zu­sam­men­spiel - hier hat das Um­feld des Flug­ha­fens im Ver­hält­nis die größ­te Auf­wer­tung er­fah­ren. Im­mo­bi­li­en rund um das Ge­län­de wer­den für Käu­fer und in­ter­na­tio­na­le Fir­men im­mer in­ter­es­san­ter, nam­haf­te Un­ter­neh­men wie Kaindl, Me­tro, DOC Out­let, Mer­ce­des Pap­pas, das VW-Ver­tei­l­er­zen­trum oder der Han­gar 7 wur­den an­ge­zo­gen. Da­ne­ben ist es für Flug­hä­fen wich­tig, wei­te­re Ge­schäfts­fel­der zu öff­nen, "denn dem Non-Avia­ti­on-Ge­schäft kommt im­mer mehr Be­deu­tung zu", sagt Mar­co Per­net­ta, Flug­ha­fen­ge­schäfts­füh­rer in Inns­bruck. Da­für braucht es Platz. Für den Ab­schluss des ak­tu­el­len Bau­pro­jekts, der Ge­bäu­de­er­wei­te­rung im öst­li­chen Teil des Flug­haf­en­ter­mi­nals im Herbst 2017, zeigt sich Per­net­ta zu­ver­sicht­lich. "Die Bau­ar­bei­ten schrei­ten mit gro­ßem Tem­po vor­an und man kann be­reits gut er­ah­nen, wie die grö­ße­ren Raum­hö­hen dem Ab­flug­be­reich mit der zu­künf­ti­gen Viel­flie­ger­lounge ein hoch­mo­der­nes Am­bi­en­te ver­lei­hen wer­den." Linz mo­der­ni­siert Wich­ti­ge Grund­la­ge für das ge­sam­te An­ge­bot sind für den Lin­zer Flug­ha­fen kon­ti­nu­ier­li­che In­ves­ti­tio­nen in ein "Up­grade" der In­fra­struk­tur Rich­tung Mo­der­ni­tät und Nach­hal­tig­keit. LED-Licht­sys­te­me und knapp 4.000 Qua­drat­me­ter So­lar­pane­le sind vor­bild­li­che Bei­spie­le da­für. Da­ne­ben wird ak­tu­ell ein Ho­tel­pro­jekt in An­griff ge­nom­men, für das nach ei­ner grund­le­gen­den Kon­zept­pla­nung ge­ra­de ein ge­eig­ne­ter Ko­ope­ra­ti­ons­part­ner aus­ge­wählt wird. "Die Ho­tels in nä­he­rer Um­ge­bung sind durch­wegs sehr gut aus­ge­las­tet. Wir möch­ten die po­ten­zi­el­len Syn­er­gi­en zwi­schen Flug­schu­le, gas­tro­no­mi­schem An­ge­bot und Kon­fe­renz­ge­schäft durch die zweck­vol­le An­ge­bots­er­wei­te­rung mit ei­nem ei­ge­nen Ho­tel am Flug­ha­fen­are­al för­dern", so Ger­hard Ku­nesch, Ge­schäfts­füh­rer Flug­ha­fen Linz. Re­tail als Fre­quenz­brin­ger Das Salz in der Sup­pe ist aber nach wie vor Re­tail. Wer sonn­tags ver­zwei­felt fest­stellt, ein "or­dent­li­ches" Ge­schenk für den Ge­burts­tag der oder des Liebs­ten ver­ges­sen zu ha­ben, war schon im­mer gut be­ra­ten, zum nächst­ge­le­ge­nen Flug­ha­fen zu fah­ren. Aber heut­zu­ta­ge bleibt es nicht bei die­sen Aus­nah­me­käu­fen. Am Gra­zer Flug­ha­fen freut sich der Su­per­markt mitt­ler­wei­le nicht nur über Um­sät­ze von Pas­sa­gie­ren und Bo­den­per­so­nal, son­dern wird von vie­len Per­so­nen aus den um­lie­gen­den Ge­mein­den fre­quen­tiert. Ein­zel­han­del ist al­so nach wie vor ein Ma­gnet, auch der Flug­ha­fen Kla­gen­furt hat die jüngs­ten In­ves­ti­tio­nen auf die­se Kar­te ge­setzt. Den­noch agie­ren die Air­ports nach dem all­ge­mei­nen Glau­ben, dass par­al­lel zum An­stieg der (Pas­sa­gier-)Strö­me die Re­tail­flä­chen vor und im Ab­flug­be­reich im­mer wei­ter aus­ge­baut wer­den kön­nen, lang­sam mehr wie ih­re Halb­schwes­tern - die klas­si­schen Shop­ping­cen­ter - und set­zen ver­stärkt auf die Er­wei­te­rung des gas­tro­no­mi­schen An­ge­bots. Die Über­gän­ge zwi­schen Spe­zia­li­tä­ten­ge­schäf­ten und Snack­bars sind da­bei an den Flug­hä­fen oft flie­ßen­der ge­stal­tet als bei ver­gleich­ba­ren Ein­zel­han­del-Ag­glo­me­ra­tio­nen. In "Flagship-Ecken", wie sie am Gra­zer Flug­ha­fen ge­nannt wer­den, prä­sen­tie­ren sich ex­klu­siv die Pro­duk­te ei­ner be­stimm­ten Mar­ke und wer­den im Rah­men ei­nes Ca­fés oder Im­bis­ses ver­kauft. Ei­ne ef­fi­zi­en­te Re­ak­ti­on auf den Be­darf, die Pas­sa­gier­we­ge kurz zu hal­ten. Auch in Salz­burg hat man den ge­sam­ten Gas­tro­no­mie­be­reich rund­um er­neu­ert und um ein brei­tes An­ge­bot an Loun­ges er­gänzt. Bei der Ak­ti­vie­rung von Ver­kehrs­kno­ten­punk­ten fal­len min­t­un­ter aber auch we­ni­ger un­mit­tel­bar ver­knüpf­te An­ge­bo­te auf frucht­ba­ren Bo­den. Und es kris­tal­li­sie­ren sich mehr und mehr klei­ne re­gio­na­le Schwer­punk­te im Non-Avia­ti­on-Be­reich her­aus. So et­wa das Ta­gungs­busi­ness - in der Re­gel kein zwin­gen­der Be­glei­ter von Avia­ti­on - in Graz. Im ver­gan­ge­nen Jahr wur­den rund 270 Ver­an­stal­tun­gen in den Kon­fe­renz­räum­lich­kei­ten des Flug­ha­fens ab­ge­hal­ten.

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Mag. Philip VerdinoMag. Philip Verdino

Überraschung durch EU-Erbrecht?

Seit ei­nem Jahr gilt in fast al­len Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on die Eu­ro­päi­sche Erbrechts­ver­ord­nung. Da­bei spielt die Fest­le­gung des "ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halts" ei­ne we­sent­li­che Rol­le. Ver­stirbt ein Erb­las­ser, so un­ter­liegt nach der EU-Erbrechts­ver­ord­nung (Eu­Erb­VO) die ge­sam­te Rechts­nach­fol­ge von To­des we­gen dem Recht je­nes Staa­tes, in dem der Erb­las­ser sei­nen letz­ten "ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt" hat­te. Dies gilt un­ab­hän­gig von sei­ner Staats­an­ge­hö­rig­keit oder wo sein Ver­mö­gen liegt. Be­trof­fen sind vor al­lem Ös­ter­rei­cher, die über ein Fe­ri­en­haus bzw. ei­ne Fe­ri­en­woh­nung im eu­ro­päi­schen Aus­land ver­fü­gen und sich vor dem Ab­le­ben so­lan­ge dort auf­hal­ten. Die An­wen­dung die­ses Erbrechts kann dann zu über­ra­schen­den Ab­wei­chun­gen und un­ge­woll­ten Er­geb­nis­sen im Ver­gleich zum ös­ter­rei­chi­schen Erbrecht füh­ren, ins­be­son­de­re für das Pflich­teil­recht von Ehe­part­nern und Kin­dern. Als "ge­wöhn­li­cher Auf­ent­halt" der Eu­Erb­VO wird das Land ver­stan­den, in dem sich der Le­bens­mit­tel­punkt des Erb­las­sers be­fun­den hat. Ent­schei­dend ist die Ge­samt­be­ur­tei­lung al­ler tat­säch­li­chen Le­bens­um­stän­de des Erb­las­sers, so­wohl in den Jah­ren vor sei­nem Tod als auch im To­des­zeit­punkt. Ei­ne Min­dest­ver­weil­dau­er ist nicht er­for­der­lich, so­dass be­reits mit ei­nem Um­zug ein neu­er ge­wöhn­li­cher Auf­ent­halt be­grün­det wer­den kann. Der Auf­ent­halts­wil­len des Erb­las­sers ist nur als In­diz bei der Ge­samt­be­ur­tei­lung al­ler Le­bens­um­stän­de des Erb­las­sers zu be­rück­sich­ti­gen. Im Grun­de deckt sich die­se Be­griffs­de­fi­ni­ti­on auch mit dem An­knüp­fungs­punkt der Be­steue­rung nach na­tio­na­lem Steu­er­recht so­wie mit der Zu­tei­lung der Be­steue­rungs­rech­te in den Ab­kom­men zur Ver­mei­dung der Dop­pel­be­steue­rung (DBA) auf dem Ge­biet der Steu­ern vom Ein­kom­men und vom Ver­mö­gen so­wie dem Ge­biet der Erb­schafts- und Schen­kungs­steu­er. Wenn z.B. ein ös­ter­rei­chi­sches Ehe­paar die Pen­si­on groß­teils in ei­ner Fe­ri­en­woh­nung auf Mal­lor­ca ver­bringt und nach dem To­des­fall fest­ge­stellt wird, dass da­durch der letz­te "ge­wöhn­li­che Auf­ent­halt" in Spa­ni­en war, könn­te Spa­ni­en im Zu­ge des Ver­las­sen­schafts­ver­fah­rens nach der Eu­Erb­VO auch den Steu­er­an­spruch auf die Pen­si­ons­ein­künf­te nach dem DBA Ös­ter­reich-Spa­ni­en er­he­ben, weil nach die­sem DBA das Be­steue­rungs­recht auf Pen­si­ons­ein­künf­te (aus­ge­nom­men wä­ren nur Be­am­ten­pen­sio­nen) dem (neu­en) An­säs­sig­keits­staat Spa­ni­en zu­steht. Spa­ni­en könn­te da­durch auch Be­steue­rungs­an­sprü­che auf in Ös­ter­reich be­find­li­ches Ver­mö­gen hin­sicht­lich der Erb­schafts­steu­er und der dar­aus re­sul­tie­ren­den Er­trä­ge (für den Zeit­raum des letz­ten ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halts in Spa­ni­en) gel­tend ma­chen. Wenn aber die Ein­künf­te nur in Ös­ter­reich ver­steu­ert wur­den, müss­te Ös­ter­reich zur Gän­ze oder teil­wei­se auf Be­steue­rungs­an­sprü­che ver­zich­ten, was ein ent­spre­chend kom­pli­zier­tes steu­er­li­ches Be­rich­ti­gungs­ver­fah­ren bis zu ei­nem Ver­stän­di­gungs­ver­fah­ren zwi­schen den bei­den Staa­ten nach sich zie­hen kann. Die Wahl­mög­lich­keit in der EU-Erbrechts­ver­ord­nung, dass im We­ge der tes­ta­men­ta­ri­schen Fest­le­gung je­nes Erbrecht zur An­wen­dung kom­men soll, des­sen Staats­an­ge­hö­rig­keit der Erb­las­ser hat, kann zwar die erbrecht­li­chen Pro­ble­me lö­sen, be­sei­tigt aber nicht die mög­li­chen steu­er­li­chen Pro­ble­me. Es wä­re da­her für ös­ter­rei­chi­sche Staats­bür­ger mit Fe­ri­en­häu­sern bzw. -woh­nun­gen im eu­ro­päi­schen Aus­land un­be­dingt emp­feh­lens­wert, ne­ben den Über­le­gun­gen über die ge­wünsch­te Erbrechts­fol­ge auch steu­er­li­chen Rat ein­zu­ho­len.

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