Wien bekommt demnächst hippe Container-Wohndörfer für Studenten. Keine Zeitungsente, sondern Realität, wie das Wohnungssuche-Startup zoomsquare exklusiv herausgefunden hat.
Derzeit... wird laut Initiator Jörg Duske bereits jede passende Freifläche der Bundeshauptstadt geprüft. In Berlin startete Anfang dieser Woche mit „Frankie & Johnny“ das erste deutsche Studentendorf dieser Art mit großem Rummel. Genau so etwas soll auch in den österreichischen Studentenmetropolen entstehen. Erste Station soll dabei Wien, konkret eventuell die Donauinsel, sein.
Zumindest wenn es nach dem Wunsch der Initiatoren geht. Schwimmteich, Grillplatz, Urban Gardening, Boulebahn und Kletterwand – was eigentlich mehr nach Ferienlager klingt, wird derzeit im Berliner Stadtviertel Treptow das neue zu Hause von hunderten Studenten. Die ersten 15 Pioniere sind diese Woche bereits eingezogen. Wer jetzt angesichts all dieser Extras an die neuerdings sprießenden und teuren Luxusappartments für Studenten denkt, liegt voll daneben.
Gewohnt wird für rund 390 Euro all-inclusive, das freilich im Container. Hochsee-Frachtcontainern wurden dafür entsprechend adaptiert. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung wurde nach einem Architekturwettbewerb das Siegerprojekt „Frankie & Johnny“ umgesetzt: Drei Gebäudetrakte, rostbraun schick, ganz auf der Berliner Recycling-Welle, dazwischen Platz für Terrassen mit hängenden Schlingpflanzen.
Neben den oben bereits erwähnten Goodies gehören auch Highspeed-Internet, ein eigenes Bad und eine Küchenzeile zu jeder Wohneinheit. Auch Kombinationen sind möglich, also der 2er-Container für das Pärchen oder die 3er-Variante a’la Big Brother the next Generation. Insgesamt entstehen so 311 Container-Flats.
Auch die Studenten-Hochburgen Graz, Linz, Salzburg oder Innsbruck seien, wie beispielsweise auch ein Projekt in der Slowakei, konkret Bratislava, laut Duske ebenfalls heiße Kandidaten. Und damit war noch lange nicht genug. „Sobald wir das passende Areal gefunden haben und die Flächenwidmung passt, können wir loslegen. Die Wiener Donauinsel, das wäre doch zum Beispiel was“, so Duske. Ob da mehr als nur eine Idee dahinter steckt, war Duske indessen nicht zu entlocken. Bei der Stadt Wien konnte dazu bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme eingeholt werden.
Container für Studenten sind übrigens eine Idee, die sich in Holland bereits seit längerem höchster Beliebtheit erfreut. „Keetwonen“ heißt die, zugegeben für über 1.000 Studenten etwas größer geratene, „Mutter“ aller Container-Studentenheime in Amsterdam. Duske will nun mit der gepimpten Lifestyle- & Wohlfühl-Variante Containerdorf 2.0 noch eins drauf setzen. Das bisher mit Abstand „coolste“ dieser Projekte steht bzw. liegt übrigens im niederländischen Zwolle vor Anker. Dort wurde kurzerhand ein Frachtkahn samt direkten Wasserzugang mit Containern bestückt und die Grundstückproblematik damit galant umschifft.
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