Österreich befindet sich in einem Mobilitätswandel. Gemeinsam mit AIT Austrian Institute of Technology GmbH – Mobility Department und der Technischen Universität (TU) Wien Fachbereich Stadt- und Regionalforschung... arbeitet die Agentur bauen wohnen immobilien seit September 2011 am Forschungsprojekt „Genderorientierte Standortbewertung der Mobilitätsqualität“ (GeSMo), das in Kürze abgeschlossen wird. Das Projekt wird von FEMTech, einer Initiative des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie bmvit, gefördert und ist für den Staatspreis Mobilität nominiert, der heute, Donnerstag, vergeben wird. In einer österreichweiten, repräsentativen Erhebung (1000er Stichprobengröße, Gallup) wurden Mütter oder Väter, die allein für die Mobilität ihres Kindes/ihrer Kinder zuständig sind, mit zumindest einem Kind unter zehn Jahren, zu ihren wichtigsten täglichen Wegen wie Arbeitsplatz, Bildungseinrichtungen, medizinische Versorgung, Lebensmittel, etc. befragt. Andrea Baidinger, Geschäftsführerin von bauen wohnen immobilien: „Wir wollten vor allem wissen, welche Verkehrsmittel benutzt werden und wie hoch der Zeitaufwand ist, um diese zu erreichen. 45 Prozent der Eltern mit Kindern unter zehn – egal ob in einer Partnerschaft lebend oder nicht – sind allein für das Bringen und Holen der Kinder verantwortlich. Überwiegend sind dies Frauen“. Ein Drittel dieser Eltern, die allein verantwortlich sind, ist erwerbstätig. Kindergarten und Volksschule, Lebensmittelhandel sowie Arzt und Apotheke sind die wichtigsten Stationen im Alltag.
Über 60 Prozent der Tiroler, aber nur rund ein Viertel der Wiener Eltern bringen ihre Kinder zu Fuß in Kindergarten oder Schule. So werden in Wien die Kinder zu rund 45 Prozent mit dem PKW und zu 15 Prozent mit Öffis gebracht. In Oberösterreich, Steiermark, Kärnten und Salzburg kommt hauptsächlich der PKW als Verkehrsmittel zum Einsatz oder man geht zu Fuß. „Kinder mit Öffis in den Kindergarten oder in die Volksschule zu bringen ist für berufstätige Mütter oder Väter nur dann möglich, wenn dies am Weg zur Arbeit liegt. In der ersten und zweiten Volksschulklasse ist die Angst der Eltern auch besonders groß ihre Kinder alleine auf einen längeren Schulweg zu schicken. In Niederösterreich und im Burgenland nutzen Eltern für Fahrten zu Kindergarten oder Volksschule auch den öffentlichen Verkehr“, so Baidinger. Die täglichen Abläufe spiegeln auch die Versorgungsstruktur wider, denn Lebensmitteleinkäufe werden von Wiener Eltern zu fast 60 Prozent zu Fuß erledigt. Ebenso viele TirolerInnen nutzen dafür das Auto. Für alleinlebende Personen über 60, die nicht mehr im Erwerbsleben stehen (80 Prozent Frauen, 37 Prozent in Orten unter 5.000) ist die Erreichbarkeit von Allgemeinmedizinern und Apotheken sowie vom regionalen Lebensmittelhandel sehr wichtig. Knapp 60 Prozent erledigen ihre täglichen Einkäufe und etwa die Hälfte der Befragten den Weg zur Apotheke und ihre Arztwege zu Fuß.
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